Was ist euer Auftrag?

(zum abschnittweisen Vorlesen mit eingestreuten Verdeutlichungen und Verständigungshilfen)

Im Laufe eueres 6. Lebensjahrs wird es euch möglich sein, vieles erst jetzt bewusst zu erkennen, was euch vorher noch gar nicht interessiert hat oder aufgefallen ist. Ihr werdet feststellen, wie angenehm es ist, Freunde zu haben, die einem helfen und auf die man sich verlasssen kann. Ihr werdet erkennen, dass es echte Freunde gibt, die euch Freude bereiten, ohne dabei an ihren eigenen Vorteil zu denken, aber auch falsche Freunde, die bei allem nur an ihren eigenen Vorteil im Blick haben. Ihr werdet merken, dass man gemeinsam sehr oft mehr erreichen kann als ganz allein auf sich selbst gestellt. Ihr werdet euch wohlfühlen, wenn ihr friedlich miteinander umgeht, die Gefühle anderer verstehen lernt … aber es wird euch nerven, ständig miteinander im Streit zu liegen, anstatt euch vernünftig zu einigen. Da jeder Mensch gut und böse sein kann, werdet ihr oft vor die Entscheidung gestellt werden, der Versuchung nachzugeben, zu euerem alleinigen, momentanen Vorteil zu entscheiden oder die Vernunft sprechen zu lassen, die euch auf längere Sicht eine vorteilhaftere Lösung für alle verspricht. Im Umgang miteinander werdet ihr die Erfahrung machen, wie wohl ihr euch fühlt, in einer friedlichen Atmosphäre zusammen etwas Schönes zu schaffen, anstatt neidisch, rechthaberisch und böse gegeneinander um eueren Vorteil zu kämpfen. Ihr werdet stolz darauf sein, etwas ganz für euch allein zu besitzen und es so zu gebrauchen, dass andere keinen Schaden dadurch erfahren und werdet auch gern anderen dasselbe zugestehen. Ihr werdet Freude dabei verspüren, euch frei und unabhängig für oder gegen etwas entscheiden zu dürfen und dann stolz darauf sein, dass es eine von allen gelobte gute und vernünftige Entscheidung war.

Jeder einzelne von euch ist als freier Mensch geboren und unabhängig bei all seinen Entscheidungen, ein Leben lang.

Alle Menschen haben denselben Wert als Mensch und das Anrecht auf gegenseitigen Respekt ohne sich gegenseitig weh zu tun.

Jeder Mensch hat viele Fähigkeit, die er nach und nach bei sich entdecken kann, um sie zu gebrauchen und durch Fleiß, Geduld und Ausdauer immer weiter zu verbessern. Dabei ist es unwichtig was andere machen oder können – nur du selbst zählst und das was du an dir verbesserst … deine Vorschul-Lehrer/innen werden dir dabei immer gern zur Seite stehen, damit du das, was du noch nicht kannst, nach und nach dazulernst, wenn du dich bemühst und den Willen dazu hast … dann sind dem keine Grenzen gesetzt – alles ist erlernbar.

Menschen leben in einer großen Welt-Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig helfen, wo und wann es immer nötig ist.

Menschen bekämpfen sich nicht, um mehr zu haben oder mehr zu sein als der andere.

Tiere stehen im Wettkampf zueinander; bei Tieren hat der Stärkere, Schnellere und Klügere das Ansehen und das Sagen, weil Tiere nicht denken können und allein auf ihren Instinkt angewiesen sind, der ihr Tun bestimmt. Menschen unterstützen sich gegenseitig, nicht nur im Notfall.

Tiere haben keine Vernunft wie der Mensch; nur Menschen können einsichtig vernünftig entscheiden und handeln, auch gegen ihre eigenen niederen (tierischen) Instinkte und gegen die mögliche Unvernunft ihres Willens, wenn der Wille die Oberhand bekommt, anstatt nur das ausführende Organ zu sein für die Entscheidungen, die die Vernunft vorher getroffen hat. Der Verstand erlaubt es dem Menschen also, nach seinem freien Willen vernünftig oder unvernünftig zu entscheiden … so also auch für das vernünftige Gute wie für das unvernünftige Böse, da in jedem Menschen immer beides vorhanden ist, d.h. es gibt keine guten oder bösen Menschen, sondern nur Menschen, die gut oder böse handeln.

Vernünftige Menschen sind nicht gewalttätig und zwingen niemandem ihren Willen auf; denn auch im Zwang steckt verdeckte Gewalt. Gewalt ist die schlimmste Form des Bösen und der größte Feind des Lebens.

Menschen sind keine Tiere, können sich aber entwürdigend so verhalten wie Tiere und verlieren damit ihre Würde als Mensch. Von solchen Menschen gibt es in der bestehenden Gesellschaft leider sehr viele, die es zu erkennen gilt, um sich von ihnen so weit wie möglich fern zu halten, weil es daneben genug Menschen gibt, die guten Willens sind und für die ein friedlicher Umgang miteinander höchstes Gut ist.

Die, die unguten Geistes sind, erkennt ihr an:

  • Der Intoleranz und der Abwertung anderer Menschen, die anders sind als sie selbst.
  • Daran, dass sie sich ständig neidisch und missgünstig vergleichen mit denen, die in ihren Augen mehr haben oder mehr sind als sie selbst.
  • An jeglicher Form von Sucht … von Habsucht, über Herrschsucht, Eifersucht und Geldsucht, bis hin zur Drogen-Sucht.
  • Denen, die Abhängigkeiten, Unfreiheiten, Bevormundungen, Machtstreben und Ausbeutung von Schwächen anderer zum Ziel haben.
  • Denen, die den Kampf lieben, um überall als überlegene Sieger über andere hervorzugehen … im Beruf, im gesellschaftlichen Ansehen, beim widernatürlichen Leistungssport, in Angriffskriegen zwecks territorialem Diebstahl, usw. … also wie im Tierreich, wo solches Verhalten die Überlebenschancen auf natürliche Weise regeln und sichern.
  • Der Respektlosigkeit gegenüber fremdem Eigentum.
  • Der Faulheit und Bequemlichkeit auf Kosten anderer Menschen.
  • Materieller Vergeudung, Verschwendung, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Überfluss, Völlerei, Extremismus, Aroganz, Überheblichkeit und Angeberei zwecks Kaschierens eigener Minderwertigkeit.

Mit eurem Eintritt in die Grundschule werdet ihr mit eurer Einsicht zu vernünftigem Handeln feststellen, dass in der Welt der Erwachsenen vernünftiges Handeln nur selten vorkommt. Ihr werdet die Vorbilder sein für alle Älteren, die über diese Stärke der >Absoluten Vernunft< nicht verfügen. Sie alle hatten nicht die Gelegenheit, sich das aneignen zu können, worüber ihr nun verfügt. Das müsst ihr ihnen bitte nachsehen und Verständnis zeigen für ihr unvernünftiges und manchmal auch sehr böses Verhalten, ohne es ihnen gleich zu tun. Lasst die Erwachsenen so wie sie sind, ihr könnt sie nicht ändern.

Ihr könnt ihnen sagen, dass ihr sie zwar versteht, weshalb sie aufgrund ihrer Gefühle so handeln wie sie handeln, dass ihr aber mit ihren Handlungen selbst ganz und gar nicht einverstanden seid, weil sie eurer Ansicht nach böse sind. Gleichzeitig solltet ihr ihnen aber auch mitteilen, dass ihr versuchen wollt, euch an der Auflösung der für die Entstehung dieser Taten verantwortlichen, noch bestehenden Missstände in der Gesellschaft zu beteiligen. Das wird sie wenigstens zum Nachdenken über ihr Tun anregen.

Ihr könnt ihnen aber ein Vorbild sein, und darauf könnt ihr stolz sein.

Ihr seid nun die Erste Generation, die sich nicht beeindrucken lassen wird von dem Bösen in der Welt, weil ihr nun resistent seid gegen das Böse … ihr werdet die Keimzelle sein für die Entstehung einer besseren Welt, in der das Böse langsam aber stetig Stunde für Stunde, Tag für Tag und Jahr für Jahr immer weniger wird, bis der Traum vom Weltfrieden Wahrheit geworden ist.

Das ist dann allein EUCH zu verdanken !

lichen Glückwunsch zu eurem Mut als Botschafter der Vernunft und zu eurer Standhaftigkeit gegen das Böse in der Welt. Dazu wünsche ich euch ganz viel Erfolg als

Wegbereiter für den Weltfrieden!

 Mit dem Tragen der Tauben-Plakette weist Ihr euch aus als Mitglied im CGV dem ClubGenerationVernunft mit dem Nachweis vom Erwerb der absoluten Resistenz gegen das Böse.

* * *

Eine erneuerte demokratische Gesellschaft braucht Staatsbürger wie Euch.

 Die demokratische Gesellschaft besteht einerseits aus denkfaulen Menschen, die leicht beeinflussbar sich gern von anderen bestimmen lassen, die ihnen versprechen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, ohne ihr Versprechen halten zu können. Dabei gehen sie die Gefahr ein, von denen beherrscht und für deren Zwecke willenlos missbraucht zu werden. Sie stärken damit also die Feinde der Demokratie, die Diktatoren. Denn das durch Diktatoren gleich geschaltete Denken ist die Basis für das unmenschliche Geschehen in einer Diktatur, einer Diktatur von einigen wenigen Vordenkern, die mit den anderen machen, was sie wollen, weil sie meinen, wichtiger und wertvoller zu sein als andere. Mit nur scheinbar richtigen, aber tatsächlich falschen Behauptungen, führen sie die Menschen hinters Licht.

Hier eine Fabel, die das erklärt:

Ein Populist fragt: Warum hat ein Elefant rote Augen? Deine Antwort: weiß ich nicht … der Populist: damit man ihn im Kirschbaum nicht erkennen kann. Deine Antwort: ich hab noch keinen Elefanten in einem Kirschbaum gesehen … Der Populist: ja, weil er rote Augen hat … ist doch logisch oder? Was stimmt da nicht? Die Anfangs-Behauptung, dass Elefanten rote Augen haben, stimmt schon nicht, denn Elefanten können verschiedene Augenfarben haben. Da siehst du: hättest du das gewusst, hättest du dem Populisten sofort widersprechen können. Daran erkennst du, wie wichtig es ist, viel zu wissen, damit du keinem Lügner auf den Leim gehst.

Diktatoren sind sogar noch schlimmer: sie nehmen den eigenen Untergang inkauf, wenn sie nur dadurch einen möglichst großen Schaden bei anderen anrichten können. Das liegt daran, weil diese herrsch- und machtsüchtig veranlagten Menschen psychisch krank sind – sie können also gar nicht anders, weil es ihre Natur ist.

Hier eine weitere Fabel, die das erklärt:

Ein Skorpion ist durch einen großen Fluss von seinen Kindern getrennt. Da Skorpione nicht schwimmen können, bittet er einen des Weges kommenden Frosch um Hilfe. Doch der Frosch zögert. Er befürchtet, dass der Skorpion ihn während des Transports über den Fluss stechen wird. Der Skorpion verspricht, dies nicht zu tun. Sollte der Frosch dem Skorpion helfen, über den Fluss zu gelangen? Schließlich willigt der Frosch ein und schwimmt mit dem Skorpion auf dem Rücken zur anderen Uferseite. Doch auf halber Strecke sticht der Skorpion zu. Auf die Frage, weshalb er dies getan habe, verweist der Skorpion auf seine „Natur“. Frosch und Skorpion versinken im Fluss.

Andererseits besteht die Gesellschaft aber hauptsächlich aus Menschen, die es lieben, ihre eigene Unterschiedlichkeit durch unterschiedliche Meinungsäußerungen zum Ausdruck zu bringen, um über den Austausch von Argumenten eine Lösung zu finden, mit der alle einverstanden sein können, weil sie den Bedürfnissen aller in ausgeglichener Weise am nächsten kommt. An einer solchen Entscheidungsfindung sind somit gleichermaßen alle beteiligt, weil alle Menschen gleich wichtig und gleich wertvoll sind.

Um nun aber für jede Entscheidung nicht alle Menschen befragen zu müssen, was sehr umständlich wäre, wählen die Menschen eines Volkes bestimmte Personen aus, von denen sie meinen, dass sie ihre Interessen am besten vertreten – das sind die Repräsentanten des Volkes, die Volksvertreter. Die Repräsentanten derselben Interessen treten als Gruppe auf, den politischen Parteien. Die Parteien, die bei einer Wahl die meisten Stimmen des Volkes auf sich vereinen, bilden die Regierung; das nennt man Mehrheitswahlrecht, d.h. die Mehrheit regiert. Das nennt man Demokratie. Hört sich erst einmal gut an, aber genau darin liegt der Haken in einer repräsentativen Demokratie, weil man davon ausgeht, dass das, was die Mehrheit entscheidet, dann auch die richtige Entscheidung ist, was sich später aber zu oft als falsch herausstellt, weil hinter jeder Entscheidung bestimmte Eigen-Interessen dieser Mehrheit stehen und keine sachlich vernünftige Lösungsabsicht. Nur weil Viele etwas wollen, muss es noch lange nicht das Richtige sein – daran hapert es in der bestehenden Demokratie. Es kann vorkommen, dass ein Einziger das Richtige will, weil es vernünftig ist, und die Mehrheit ist dagegen. Würde allein aus Vernunftsgründen ohne herausgestellte eigene Interessen entschieden werden, wären sehr schnell alle einer Meinung.

Trotzdem ist die Demokratie zwar immer noch die beste, weil menschlichste aller Regierungsformen, hat aber somit auch ihre Schwachstellen, Lücken und Tücken. Eine davon ist zum Beispiel, dass es Menschen gibt, die andere auf unredliche Weise (im Widerspruch zu sich selbst) versuchen, mit unlauteren Mitteln (Lügen, falschen Behauptungen, emotionaler Beeinflussung, usw.) auf ihre Seite zu ziehen, um mit einer so geschaffenen Mehrheit, die Macht an sich zu reißen. Daher ist es auch besonders wichtig, dass ihr ganz viel lernt, denn je weniger ihr wisst, desto leichter kann man euch mit Lügen fangen und missbrauchen.

Um keinen Unfrieden zwischen Regierung und Opposition aufkommen zu lassen, werden bei strittigen Problemen oft auch Kompromisse geschlossen, d.h. beide Seiten rücken von ihren Maximalforderungen soviel ab, bis es zu einer friedlichen Einigung kommt, mit der beide Seiten einverstanden sind. Aber leider haben auch Kompromisse ihre Tücken.

Kompromisse sind meistens lediglich zum Schein geschlossene Ruhestellungs-Einigungen mit unterschwelliger Sprengkraft, da nicht allein die Vernunft Pate gestanden hat, sondern eher Beschwichtigungsabsichten mit strategischem Hintergrund, die auf einen vermeintlichen Vorteil zu einem späteren Zeitpunkt abzielen. Jeder Kompromiss ist daher auch immer ein fauler Kompromiss. Erst wenn der Egoismus zurücksteht, was bedeutet, mit wahrer Überzeugung auf einseitige Vorteile zugunsten der Vernunft verzichten zu können, kann es zu vernünftigen Entscheidungen kommen. Vor- und Nachteile für die eine oder andere Seite spielen dann keine Rolle mehr, wenn beide Seiten die Vernunft entscheiden lassen. So wie in einer Mediation, die nur dann erfolgreich war, wenn sie von beiden Parteien als vernünftig erachtet wurde, weil von beiden Seiten eine auf Zukunft angelegte Nachhaltigkeit im Blick gestanden hat, die im gemeinschaftlichen Sinne allen gleicher Maßen zugute kommt, als Basis für ein aggressionsfreies, neidloses, friedliches Für- und Miteinander ohne ständiges Machtgerangel. Dazu gehört die praktische Erkenntnis, dass jegliches persönliches Wirken – egal ob förderlich oder schädlich – zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf einen selbst zurückgeworfen wird.

Die Menschen sind eine Gemeinschaft.

Alles was du sagst und tust – ob gut oder böse – kommt am Ende

irgendwann einmal so oder ähnlich wieder zu dir zurück – so wie bei diesem kleinen Spiel …

… macht mal den Versuch …

  • Fasst euch im Kreis bei den Händen
  • Kind 1 drückt mit seiner linken Hand kräftig die rechte Hand von Kind 2
  • Sowie Kind 2 den Druck an seiner rechten Hand verspürt, drückt es mit seiner linken Hand kräftig die rechte Hand von Kind 3 … uns so fort
  • wenn Kind 1 einen Druck in seiner rechten Hand verspürt, ruft es laut

>angekommen!<